Christian Lippuner

Überlegungen zum Werkzyklus «Panoptische Zeichnungen» work in progress, 2010

Panoptisch (von überall einsehbar) – so benenne ich einen neuen Zyklus, der sich als «lebendiger Ausgangspunkt», nicht etwa als «Illustration einer Idee» verstehen lassen will. Dabei sind mir vornehmlich die bewussten Denkprozesse beim Handeln wichtig. Erst dadurch wird die «Freiheit des Spiels» geprägt und gesichert.

Seit den Anfängen der Zeichnung ist die Linie dominierendes Ausdrucksmittel und von Beginn an in der ihr eigenen Kraft erlebbar. Es geht mir weniger um eine «Aneignung der Wirklichkeit» sondern um «Produktion von Welt». Kunsthistorische Kategorisierungen interessieren mich in diesem Zusammenhang nicht sonderlich.

Meine Zeichnungsmethode orientiert sich nicht an Theorien des «Unbewussten», bei denen Bilder, Gefühle und Ausdrücke unzensiert und ohne «Eingriffe des kritischen Ich» wiedergegeben werden. So haben die Zeichnungen etwa mit dem sogenannten «automatischen Surrealismus» nichts gemein. Ganz im Gegenteil, sie bieten eine Grundlage, auf der auch ausgesprochen subjektive und kontrollierte Perspektiven aufbauen können.

Christian Lippuner, Januar 2010

Zeichnungen sind monogrammiert mit «C.L. und Monat und Jahr» und erstmals vorgestellt anlässlich der Ausstellung «Setzungen und andere Ausschweifungen»